Was bedeutet Pseudo Graphicka?


Der Name Pseudo Graphicka spricht für sich selbst. Es wird mit Unikaten die Auflage einer Grafik von in der Regel 10 Stück (+ 1 T.P. und 1 E.A.) vorgetäuscht. Jedes Blatt wurde durch verschiedene Drucktechniken, sowie eine verhältnismäßig aufwendige Anwendung künstlerischer Techniken erzeugt. Das bedeutet, jedes einzelne Blatt ist das Ergebnis eines individuellen Prozesses und weit davon entfernt einer Auflage im drucktechnischen Sinne anzugehören. Und daher verleihe ich jedem einzelnen Blatt den Originalstatus!

 

 

Wie entstand die Pseudo Graphicka?


Entstanden ist diese Idee aus einem Fehler heraus wie so viele wunderbare Dinge. Als eine Ätzradierung nicht vollständig ausdruckte, habe ich kurzerhand vor lauter Zorn über das Mißlingen des Druckvorganges das Blatt von Hand mit der Tuschefeder vollendet. Das Ergebnis war verblüffend! Sofort untersuchte ich zahllose mißlungene Blätter auf dieses Potential (Spelling is defunct) hin und bearbeitete sie mit Bleistift, Aquarell, Tusche, Wachskreide oder mechanischer Manipulation.

Ich begann gezielt “verstümmelte” Platten zu erzeugen, oder druckte sogar einfach über Laserdrucke, alte Offsetdruckexperimente oder simple Schwarzweißkopien. Dazu kamen noch diverse Techniken des “reproduktiven Tiefdrucks”. Ein spezielles Verfahren mit dem digitalisierte Bilder auf eine beschichtete Metallplatte (beispielsweise Positivplatten aus dem Offeset-Druck) erst belichtet, entwickelt und dann eingeätzt werden. Die besten Ergebnisse erzielt man mit negativ hergestellten Klischees aus dem Hochdruck, die dann aber drucktechnisch pervertiert werden, indem ich sie einfärbe wie eine radierte Platte, sauber wische und auf der Tiefdruckpresse andrucke.

Der Nachteil ist der, daß solche Klischees nicht für die hohen Pressdrucke des Tiefdrucks gedacht sind und oft nicht einmal 10 Andrucke durchhalten. Meistens verändern sich die Drucke während der kleinen Auflage katastrophal und der zusätzliche Veredelungsprozeß nimmt kaum kalkulierbare Bahnen an. Das ist angewandte Chaostheorie! Natürlich kommen noch etliche andere Verfahren zum Einsatz, aber als Künstler darf man ja nicht alles verraten, sonst verliert das Bild seine göttliche Unbegreiflichkeit, was einem pornographischen Ausverkauf gleichkommt. Jedenfalls sind noch viele Überraschungen und Entwicklungen zu erwarten, da sich diese Idee beliebig komplex erweitern läßt. Von den Formaten ganz zu schweigen. Und erst die Inhalte!

 

 

Was ist der Vorteil gegenüber herkömmlicher “großer” Kunst?


Der Vorteil liegt eindeutig in der individuellen Registrierung im Werkeverzeichnis. Dadurch ist es einfach unmöglich riesige Auflagen den Kunstfreunden als exklusive Grafik unterzujubeln, was bei großen Meistern selbstverständlich ist. Hier im Werkeverzeichnis findet jeder seine Pseudo Graphicka und hat einen direkten Überblick über die restliche “Auflage”. Wer seine Pseudo Graphicka hier nicht findet, der ist wohl Opfer einer Grafikmafia geworden. Es würde mich nicht überraschen, wenn ein Großteil aller wertvollen Grafiken des Kunstmarktes Drucke außerhalb der angegebenen Auflagen wären. Alles nur E.A., T.P. oder “Probedruck” oder sonstwas. Ha, ha, ha. Echt lustig. Wer kann und wer will das schon nachprüfen. Mein System aber verifiziert sich selbst!

Mit der Pseudo Graphicka erhält der Kunstfreund ein künstlerisch ausgereiftes, anspruchsvolles Produkt aus besten Rohstoffen. Verwendet werden nur hochwertige, alterungsbeständige Büttenpapiere, sowie lichtbeständige Farben. Die Blätter sind zwar mit UV-absorbendem Fixativ behandelt, dennoch sollte man sie nicht direkter Sonnenbestrahlung aussetzen und sie unter Museumsglas rahmen. Es können sich dann noch viele Generationen daran laben und neue Erkenntnisse aus den Tiefen der Sternwanderei ziehen!

 

Allerherzlichst Ihr

Raloel Rosenquarz

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